Zwei Wege könnten nach Rom führen – oder – zwei Möglichkeiten den Fachkräftemangel in Deutschland zu minimieren

Um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegen zu wirken, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder werden bis jetzt unbenutzte Fachkräfte (schlummernde Potenziale) aktiviert oder die Fachkräfte müssen aus dem Ausland nach Deutschland gelockt werden.

Das Problem des Fachkräftemangel lässt sich nicht nur durch Zuwanderung aus dem Ausland beseitigen. Vielmehr würde es Sinn machen sich um die Frauen, die Älteren und durch die Umwandlung von Teil- zu Vollzeitarbeit zu bemühen. Immer stärker wird der Fachkräftemangel spürbar. Schlummernde Reserven sollen helfen, indem die Behindertenintegration gefördert wird. Auch um Ausbildungsabbrecher sollten besser gefördert werden. Das größte Potenzial den Fachkräftemangel in Deutschland zu beseitigen liegt bei diesen Zielgruppen. Die Anwerbung einer Fachkraft aus dem Ausland ist wesentlich aufwendiger für Unternehmen und kosten dadurch bedingt auch mehr. Eine Allgemeinausschreibung ist bei Fachkräften nicht möglich. Einen Ingenieur muss man anders ansprechen als einen Lkw-Fahrer.

Die deutsche Regierung hat bereits mehrere Versuche in den letzten Jahren unternommen, um Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu locken. Zwischen 200 und 2004 sollten Fachkräfte der IT-Branche mit Hilfe der „Green Card“ nach Deutschland gelockt werden. Voraussetzung für die „Green Card“ war der Nachweis eines Hochschulabschlusses und ein Jahresverdienst von mindestens 50.000 Euro. Hat man die Voraussetzungen erfüllt, erhielt man eine fünfjährige Aufenthaltserlaubnis.

Mit der nationalen Qualifizierungs-Offensive „Aufstieg durch Bildung“ sollte 2008 dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegen gewirkt werden. Es wurden zentrale Maßnahmen entwickelt, die das Ziel hatten, das deutsche Bildungssystem zu verbessern. Die Qualität und die Wirkungsbreite von frühkindlicher Bildung bis zur beruflichen Weiterbildung sollten damit verbessert werden. Das Problem bei dieser Offensive ist nur gewesen, dass Bildung ein Landesthema ist und keines auf Bundesebene.

Die aktuellste Maßnahme des Staates gegen den Fachkräftemangel ist die sogenannte „Blue Card“. Ähnlich wie bei der „Green Card“ müssen Hochschulabsolventen aus dem Ausland einen Arbeitsvertrag vorweisen, um sich in Deutschland aufhalten zu dürfen. Bedingung ist im Fall der „Blue Card“ ein Bruttogehalt von mindestens 44.800 Euro. Der Unterschied zur „Green Card“ ist, dass es sich nicht um eine Maßnahme alleine für die IT-Branche handelt. Auch die Befristung des Aufenthaltes ist anders geregelt. Sollte der Arbeitsvertrag innerhalb von drei Jahren in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis umgewandelt werden, ist die Aufenthaltserlaubnis ebenfalls unbefristet. Für Beruf mit einem akuten Fachkräftemangel (z.B. Ärzte, Mathematiker oder Ingenieure) ist die Gehaltsobergrenze pro Jahr auf 35.000 Euro gesenkt worden.

Auf dem Arbeitsmarkt wird es 2016 eine Trendwende geben. 2016 werden mehr Fachkräfte in den Ruhestand gehen als neue in den Arbeitsmarkt eintreten. Das Rennen um gute Fachkräfte hat bereits heute begonnen. Um den Fachkräftemangel entgegen zu arbeiten wird viel unternommen: Junge Menschen sollen besser ausgebildet werden und Alte sollen länger arbeiten.

Zeitarbeit durch Fachkräftemangel belastet

Immer mehr ist der Fachkräftemangel in Deutschland zu spüren. Fast jedes Unternehmen in der Wirtschaft ist davon betroffen. Aber nicht nur der heutige Stand ist alarmierend. Der Mangel an Fachkräften wird in Zukunft eher zunehmen als abnehmen. Unternehmen aus der Zeitarbeitsbranche können für Veränderungen am Arbeitsmarkt als Frühindikator für die Wirtschaft betrachtet werden. Aktuell sieht es so aus, als ob der Fachkräftemangel die gesamte Wirtschaft betreffen wird.

Aber ein Weg, um die aktuellen Fachkräfte zu binden, ist mit diesen beiden Möglichkeiten (Nutzung von ungenutztem Potenzial bzw. Fachkräfte aus dem Ausland holen) noch nicht abgedeckt. Die aktive Fachkräftebindung bleibt, wie so oft, unangetastet.

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