Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man sich mit Fachkräftemangel beschäftigt: 5,4 Mio. Stellen konnten im vergangenen Jahr erfolgreich besetzt werden. Wenn man sich diese Statistiken aber mal genauer ansieht stellt man fest, dass dagegen fast 1 Mio. Stellen nicht besetzt wurden, weil sich keine geeigneten Bewerber gefunden haben. Hierzu gibt es diverse Studien, die aber alle zu gleichen oder ähnlichen Ergebnissen kommen. Am größten sind die Lücken bei Ingenieuren und im IT-Bereich.
Neben der Tatsache, dass das Personalmanagement, Bewerber ansprechen sollte, die vielleicht nicht zu 100% dem Idealprofil entsprechen, ist es enorm wichtig sich als Arbeitgeber attraktiv zu machen (Employer Branding). Wenn man den Studien und Statistiken glauben schenken mag, wird es in Zukunft so sein, das nicht mehr die Fachkräfte sich bei den Unternehmen bewerben, sondern die Unternehmen um die Gunst potenzieller Fachkräfte werben müssen. Dies geht nur, wenn der Bewerber bzw. die Bewerberin Argumente bekommt sich mit mir als Unternehmen zu identifizieren. Dabei spielt ein hohes Gehalt nur noch eine untergeordnete Rolle, vielmehr sind es Themen wie Work-Life-Balance oder Selbstverwirklichung, die heute anziehend wirken. Im erst kürzlich veröffentlichten Familienmonitor 2012 wird beschrieben, dass besonders berufstätige Eltern von Unternehmen erwarten, oder sich zumindest wünschen, flexibel in den Arbeitszeiten zu sein, um dementsprechend Zeit zu haben die Freizeit zu gestalten ohne die Arbeit zu vernachlässigen.
Zukunftsorientierte Unternehmen wissen, dass es eigentlich unerheblich ist, wie viel Zeit ihre Beschäftigten am Schreibtisch verbringen, so lange am Ende die Ergebnisse stimmen. In solchen Unternehmen wird die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter bereits praktiziert und funktioniert hervorragend.
Ein ausgewogenen Work-Life-Balance geht nur mit flexiblen Arbeitszeiten. Sie sind deshalb eine echte Bereicherung für die Beschäftigten und ebenso wichtig für erfolgreiches Employer Branding. Arbeitsmodelle wie Jobsharing, Homeoffice, 80-Prozent-Stellen oder Vertrauensarbeitszeit sind heute immer noch selten anzifinden, sind aber für viele enorm wichtig.