Wer Fachkräfte für sein Unternehmen gewinnen will, muss sich zeigen. Vor allem die vielen „Hidden Champs“ machen ihrem Namen häufig alle Ehre; in ihrer Branche kennt sie jeder, im Heimatort niemand. Deshalb müssen sie sich in der lokalen Presse, auf Veranstaltungen und vor allem in den sozialen Medien präsentieren. Und zwar kontinuierlich. Wie sonst sollten potenzielle Kandidaten auf sie aufmerksam werden? Das Wichtigste dabei: ehrlich sein.
Die Webseite sieht cool aus, das Management gibt sich in Videos lässig und souverän, die Mitarbeitenden können laut Selbstdarstellung eigenverantwortlich arbeiten und ihre Kreativität ausleben. Flexible Arbeitszeitmodelle sind möglich und jeder kann auf Wunsch im Homeoffice arbeiten. Die Webseite verspricht geradezu ein Arbeitnehmer-Paradies. Zu schön, um wahr zu sein?
Spätestens im Vorstellungsgespräch wird es ernst – für das Unternehmen! Genau dann nämlich unterzieht der Kandidat oder die Kandidatin die Darstellung des Unternehmens einem Realitätscheck. Und das Ergebnis ist entscheidend. Können Sie das Talent auch in der realen Welt überzeugen? Oder stellt sich das attraktive Outfit als Marketinggag heraus? Wenn das Talent zu diesem Ergebnis kommt, dann war der gesamte Einsatz vergeblich.
Deshalb muss die gezeigte Unternehmenskultur auch wirklich gelebt werden, und zwar von allem Mitarbeitenden, vom Pförtner bis zum Vertriebsleiter, vom Finanzbuchhalter bis zum Vorstandschef. Da reicht es bei weitem nicht aus, sich eine passende Mission & Vision zu verpassen. Vielmehr ist die Umsetzung der Unternehmenskultur eine der wichtigsten Aufgaben für das Management. Sonst wird es nichts mit neuen Fachkräften. Egal, wie cool die Webseite ausschaut…