Angebot und Nachfrage in der Pflege ins Gleichgewicht bringen

In Deutschland ist das Angebot an Pflegekräften schwächer ist als die Nachfrage, denn mittlerweile sucht die Bundesregierung auch im Ausland nach Fachkräften. Zur Zeit geht man davon aus, dass sich bis 2030 der Mangel an Fachkräften in der Pflegewelt extrem verschärfen wird. Bis dahin sollen angesichts der steigenden Lebenserwartung knapp dreieinhalb Millionen Menschen auf Pflege in Deutschland angewiesen sein.

Der Demographische Wandel ist schon jetzt spürbar

Laut einer Studie sind mittlerweile fast eine Million Arbeitskräfte in der Altenpflege tätig und das wachsende Angebot an Fachkräften hält jetzt schon der Nachfrage nicht mehr Stand. Zu bedenken ist auch, dass in der privaten Pflege oft osteuropäische Pflegerinnen nicht offiziell angemeldet sind oder als günstige Haushaltshilfe angestellt werden. Hier schätzt man über 140.000 Arbeitskräfte die nicht gemeldet sind. Der Mangel an Fachkräften ist da und er wird sich auch weiter verschärfen.

Daher wirbt seit Anfang des Jahres unsere Bundesregierung nicht nur bei den EU-Partnern, sondern weltweit um Personal. Es wurden sogar mit vier Ländern Verträge über die langfristige Zusammenarbeit geschlossen. Zum einen mit Serbien, Bosnien-Herzegowina, Tunesien und den Philippinen.

Jedoch blieb der erhoffte Zustrom aus dem EU-Ausland den Erwartungen aus. Trotz Anwerbeversuche in Bewerbungsportalen oder Informationsständen auf Berufsmessen wird deutlich, dass diese Länder selber Pflegepersonal benötigen. Die Überalterung und die niedrige Geburtenraten ist eine gesamteuropäische Problematik. Aber auch der Verdienst in dieser Branche macht den Beruf unattraktiv. Eine Fachkraft verdient durchschnittlich 2200 Euro brutto und ein Hilfspfleger zwischen 1200 und 1800 Euro. Dann sind da noch die Überstunden, die Feiertage, Wochenend- und Nachtschichten. Da sollte man ansetzen. Diese Branche muss attraktiver gemacht werden, denn die heutige Generation legt viel mehr Wert auf Work-Life-Balance als noch vor Jahren.

Da die Gesellschaft immer älter wird, ist es wichtig auch in anderen Ländern nach Arbeitskräften zu suchen und den jungen motivierten Menschen bei der Ausbildung in Deutschland keine Steine in den Weg zu legen und gleichzeitig die Chance der Integration nutzen. Man sollte die Zugangshürden zum Pflegeberuf senken, damit wir auch in Deutschland den Fachkräftemangel im Bereich Pflege und Gesundheit lösen können.

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