Content, Content, Content! Erst dann: Vermarktung

Die Kommunikation via Facebook, Youtube und Co. wird für Personalabteilungen immer wichtiger, um mit Zielgruppen in Kontakt zu treten und Beziehungen aufzubauen. Aber nur der Wille, auf Social-Media-Plattformen vertreten zu sein, macht noch keinen gelungenen Web-2.0-Auftritt aus. Denn die drei wichtigsten Regeln dafür lauten: Content, Content und nochmal: Content.

Warum lesen Sie diesen Artikel? Weil er Ihnen in in diesem Blog begegnet? Wohl kaum. Aber vielleicht interessiert Sie ja das Thema. Und im Idealfall bieten Ihnen die nächsten Zeilen sogar einen Nutzwert. Sie sehen schon: Auf gute Inhalte kommt es an. Wenn Sie also tatsächlich überlegen, ob, wo und wie Sie sich als Arbeitgeber in sozialen Netzwerken präsentieren wollen, sollten Sie sich zuallererst mit der Frage beschäftigen, welche Inhalte – neudeutsch Content – Sie Ihrer Zielgruppe zu bieten haben. Danach können Sie sich gerne Gedanken zu Kanälen und Plattformen machen.

Doch was ist überhaupt interessant für Ihre Zielgruppe – seien es nun Programmierer, Ingenieure, gewerbliche Mitarbeiter oder sonst wer? Ein Tipp: Setzen Sie nicht auf HR-Themen wie Work-Life-BalanceLebensarbeitzeitkonten und Gesundheitsmanagement. Zum einen sind diese Themen austauschbar. Zum anderen sind HR-Themen endlich und Ihnen wird in der Redaktionsplanung schnell die Puste ausgehen. Nicht ohne Grund begegnen dem geneigten Leser auf vielen Facebook-Fanpages von Arbeitgebern nach der Startphase häufig nur noch lieblos gepostete Stellenanzeigen.

Das spannendste an der Arbeitswelt: die Arbeit!

Spannender für die Zielgruppe sind da schon Themen aus der Arbeitswelt selbst. Egal, ob Forschung und Entwicklung, Produktion, Marketing oder Vertrieb: Hier finden sich gleichermaßen authentische wie fesselnde Geschichten, die dem passenden Klientel wirklich interessante Einblicke in die tägliche Arbeit gewähren.

Je spitzer sich ein Unternehmen dabei thematisch aufstellt, desto besser sind seine Chancen, sich mit relevanten Inhalten zu positionieren. Denn in der Konkurrenz des Contents um Aufmerksamkeit schlägt das Besondere das Allgemeine und das Charakteristische das Gesichtslose. Allerdings geht eine solche thematische Fokussierung zwangsläufig mit der Konzentration auf eine Zielgruppe einher. Wem das schwerfällt, dem sei ein Blick auf sein eigenes Nutzerverhalten von Blogs, abonnierten Facebook-Seiten und Co. angeraten.

Um den Ganzen aber gleich wieder die Spitze zu nehmen: Wer als Arbeitgeber mit der Zielgruppe Softwareentwickler einen Blog über Geodatenprogrammierung betreibt, muss sich nicht sklavisch geißeln und unterhaltsame Themen aus der Arbeitswelt der Zensur unterwerfen. Entscheidend ist, dass die Hauptausrichtung des Contents für den Leser erkennbar bleibt. Denn dann ist auch gegen einen Mix aus Fach-, Branchen- und Karrierethemen nichts einzuwenden. Wer dabei sichergehen will, dass sein Web-2.0-Weg kein Ausflug ins Blaue wird, sollte zumindest ein Content-Konzept erarbeiten und im Idealfall einen Redaktionsplan. Je breiter das Redaktionsteam dabei inhaltlich aufgestellt ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Web-2.0-Kommunikation nicht die Puste ausgeht.

Form follows Content

Und wie setzt man die Themen am besten um? Von der Animation und Illustration über die dynamische Mindmap bis zum Quiz und Video – die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Kommunikationsverantwortliche tun gut daran, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Umsetzung den Inhalt am besten transportiert. So lassen sich komplexe Zusammenhänge besser in einer Illustration oder einer Mindmap transportieren als in einem Foto. Und eine spielerische Umsetzung von Wissensthemen lässt sich besser mit einem Quiz erreichen als mit einer Textwüste.

Mit der intelligenten Umsetzung von Themen in Content wird schließlich auch deutlich, warum es nicht klug ist, sich vorab auf eine „Ausspielplattform“ wie Facebook festzulegen. Denn Illustrationen – um das Beispiel aufzugreifen – sind vielleicht besser auf Pinterest und Visual.ly aufgehoben, gute Bilder auf Instagram und Flickr. Ohnehin sind Social-Media-Plattformen immer dem Wohl und Wehe der Nutzer ausgesetzt. Facebook kann derzeit ein Lied davon singen. Wer sich nachhaltig mit interessanten Inhalten positionieren will, behält die Zügel in der Hand – zum Beispiel, indem er einen eigenen Blog aufsetzt. Facebook, Google+ und Co. dienen dann lediglich als Ausspielplattform.

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