Keine Branche ist so stark vom Fachkräftemangel betroffen wie die Pflegebranche. Vor allem in den letzten Jahren wird dieses Thema immer wieder stark in der Öffentlichkeit diskutiert. In den aktuelle Bemühungen im Kampf gegen die Personalnotstand im Pflegebereich zeichnen sich erste, wenn auch noch wirklich zufriedenstellende Erfolge ab. Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit haben 2013 knapp 2.500 Arbeitslose mit der Qualifizierung zum staatlich anerkannten Altenpfleger gestartet. Fast 3100 Erwerbslose schlossen ihre Weiterbildung erfolgreich ab – 1300 mehr als von Januar bis August 2012. Auch die Bemühungen, neue Pflegekräfte im Ausland zu gewinnen, zeigen mittlerweile erste Früchte. Dazu zählen vor allem Pflegekräfte aus dem europäischen Süden, aber auch aus Osteuropa und sogar China.
Der Fachkräftemangel in der Pflege gilt schon jetzt als großes Problem, das sich in der Zukunft noch verschärfen dürfte. Derzeit fehlen etwa 30.000 Altenpfleger. Durch den Demographische Wandel unserer Gesellschaft wird die Prozentzahl der älteren Mitmenschen jedoch noch einmal deutlich steigen. Entsprechend erhöhen sich nach aktuellen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes auch die Zahl der Fälle von Pflegebedürftigkeit. Um zukünftigt die deutsche Bevölkerung vernünftig und ausreichend versorgen zu können, muss es laut Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung etwa 330.000 zusätzliche Altenpfleger geben.
Attraktivität des Pflegeberufs muss deutlich gestärkt werden
Gerade junge Menschen machen ihre Entscheidung, in den Pflegeberuf zu gehen, von vielen logischen Faktoren abhängig:
- Wie sind hier die Ausbildungsbedingungen?
- Wie gestaltet sich die Arbeitszeit?
- Wie sind die Chancen auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Wie ist die berufliche Perspektive dieses Berufsbildes?
Um die Berufsausbildung in der Pflege moderner und attraktiver zu gestalten, aber auch, um die Qualifikation in den Pflegeberufen breiter anzulegen, ist vorgesehen, dass die Ausbildungsinhalte für die Pflegeberufe im Rahmen eines neuen Pflege-Berufsgesetzes neu definiert werden sollen.
Pflegedienste klagen heutzutage über viel zu wenig Nachwuchs und den Kampf um gutes vorhandenes Pflegepersonal heute. Mittlerweile werden Kopfprämien in der Branche gezahlt, wenn eine eigene Pflegekraft eine für die Konkurrenz tätige Pflegekraft abwirbt. In einem solchen Fall spricht man auch vom War-Of-Talents. Nur Maßnahmen wie Employer Branding, Retention Management, die Steigerung der Mitarbeitermotivation – und zufriedenheit, die Installierung eines arbeitgeberfinanzierten Versorgungswerkes und weiteres können diese Lage bereits heute und vor allem zukünftig verbessern!