Ökonomen sind der Meinung, dass zwei Millionen Menschen für den Arbeitsmarkt benötigt werden, um die Auswirkungen des Fachkräftemangels in Deutschland zu entgehen. Denn Fakt ist eins: Der Fachkräftemangel ist vorhanden. Ungeförderte Potentiale sind allerdings auch da. Nicht berufstätige Mütter, Ehefrauen, älteren Mitmenschen und einige Behinderte bieten zusätzliche Arbeitkräfte. Dieses werden derzeit selten bis gar nicht genutzt. Deutschland allerdings kann sich diese Mentalität sicherlich nicht mehr lange leisten können. Bis 2060 wird die Bevölkerung auf 65 Millionen sinken, während der Anteil der älteren Bevölkerung von 21% auf 34% steigen wird.
Versteckte Potentiale nutzen
Durch die Nutzung der ungenutzten Talente kann Deutschland die Auswirkungen des Demographischen Wandels einfacher und nachhaltiger bewerkstelligen. Mit besserer Kinderganztagesbetreuung können etwa 850.000 Mütter einen Teil- oder Vollzeit Arbeitsplatz besetzen. Durch das Ehegattensplitting werden weitere 250.000 Ehefrauen vom Arbeitsmarkt abgeschreckt. Jeweils 100.000 Arbeitsplätze könnten durch die Förderung von Migranten und jungen Menschen besetzt werden.
An Hand dieser Zahlen ist zu erkennen, dass gehandelt werden muss. Neben der Nutzung bisher ungenutzten Potenzials ist es enorm wichtig, sich um seine Fachkräfte zu kümmern. Die Bindung von Fach- und Führungskräften ist bei Personalverantwortlichen das wichtigste Thema in den kommenden Jahren. Neben Fort- und Weiterbildung und einer angemessenen Entlohnung werden finanzielle Sonderleistungen wie zum Beispiel ein betriebliches Versorgungswerk oder Gesundheitsmanagement an Bedeutung gewinnen.