Um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegen zu wirken, bilden immer mehr Unternehmen aus. Aber vor allem die Weiterbildung boomt in Deutschland. In den vergangenen Jahren ist die Weiterbildungsquote gestiegen. Auch die betriebliche Weiterbildung gewinnt an Ernsthaftigkeit in den Unternehmen.
Von 2010 bis 2012 ist die betriebliche Weiterbildung um fünf Prozentpunkte auf 64% gestiegen. Deutsche Unternehmen übernehmen auch einen immer größeren Anteil der Weiterbildungskosten. 2012 wurden bereits 25% der Kosten durch Unternehmen getragen. Mit anderen Worten: Die Bedeutung des Wirtschaftgutes Menschen steigt auch in den Überlegungen der Unternehmen. Wissen wird als Investition angesehen. Eine gute Vorbildung führt dazu, dass man auch bei der betrieblichen Weiterbildung bevorzugt wird. Außerdem ist bekannt, dass Erwerbstätige wesentlich häufiger an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen als Erwerbslose.
Besonders Akademiker nutzen die Weiterbildungsmöglichkeiten
Diese Erkenntnis wird dadurch gestärkt, wenn man sich die Schulabschlüsse der Teilnehmer an Weiterbildungen betrachtet. Beschäftigte, die einen Fachschulabschluss bzw. ein Studium abgeschlossen haben, besuchen Weiterbildungen häufiger als Beschäftigte, die nur eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, oder sogar gar keinen Schulabschluss haben. Größere Unternehmen schicken ihre Führungs- und Fachkräfte häufiger zu Weiterbildungen als kleinere Unternehmen. Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung von Unternehmen, wie mit der Weiterbildung umgegangen wird, liegt in der Unternehmenskultur. Nur wenn die Weiterbildung Bestandteil dieser Kultur ist, werden Arbeitnehmer gut weitergebildet.
Die Weiterbildung von Führungs- und Fachkräften kann auf lange Sicht aber nicht die Lösung gegen die Auswirkungen des Fachkräftemangels sein. Sinkt die Zahl der Erwerbsfähigen, sinkt auch die Weiterbildung. Außerdem sollte beachtet werden, dass zur Fachkräftebindung wesentlich mehr gehört als nur die Weiterbildung.