„Deutschland hat nur mit hochqualifizierten Arbeitskräften die Chance, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Darum müssen wir in der Öffentlichkeit das Bild der Informatik als Innovationsmotor schärfen.“
Die sogenannte „Blue Card“ wurde in Deutschland eingeführt und soll Akademikern und Arbeitskräften mit vergleichbaren Qualifikationen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union erleichtern, ein Aufenthaltsrecht in Deutschland zu bekommen. Dem Fachkräftemangel soll so entgegen gewirkt werden. Es dürfen hochqualifizierte Fachkräfte in Deutschland bleiben, dafür müssen aber folgende Mindestauflagen erfüllt werden. Sie müssen einen Arbeitsvertrag bei einem heimischen Arbeitgeber vorweisen, das Jahresgehalt muss bei mindestens 44.800 Euro liegen. In anderen Branchen, in denen der Fachkräftemangel akut ist, wie etwa bei Ärzten oder Ingenieuren, reicht ein Jahresgehalt von 35.000 Euro aus, um die Blue Card zu erhalten. Bei entsprechenden Deutsch-Kenntnissen können hochqualifizierte Fachkräfte nach 21 Arbeitsmonaten zudem eine dauerhafte Niederlassungserlaubnis erhalten.
Auch Hochschulabsolventen aus Drittstaaten bekommen die Chance, innerhalb von eineinhalb Jahren einen Job in Deutschland zu finden. Diese besondere Erleichterung gilt auch für Nicht-EU-Bürger, die vorher eine deutsche Hochschule absolviert haben.
Eine kurzfristige Minderung des Fachkräftemangels wird die Blue Card zwar nicht bringen, aber sie wird sich langfristig auf die Zuwanderung von Fachkräften auswirken.
In der Altenpflege, oder in Metall- und Elektroberufen fehlen neben Akademikern auch Facharbeiter, leider profitieren diese Gruppen in der Regel nicht von der Blue Card, da das Gehalt deutlich geringer ausfällt als in anderen Branchen. Der Fachkräftemangel wird selbst dann nicht behoben, wenn Facharbeiter aus aller Welt nach Deutschland kommen können. Weitere Millionen von Erwerbsfähigen kommen durch den Demographischen Wandel abhanden, dieser wird allein durch die Zuwanderung nicht ausgeglichen werden können.
Auf der einen Seite müssen sich die Deutschen künftig auf eine längere Lebensarbeitszeit einstellen und auf der anderen Seite müssen sich Unternehmen in Zukunft etwas überlegen, um Fachkräftebindung zu betreiben. Die Lösung für Unternehmen kann nur im Retention Management und im Employer Branding bestehen.