Fachkräfte scheuen die Provinz

Familienunternehmen in Deutschland suchen händeringend nach Fachkräften. Schon jede zweite Firma findet heutzutage nicht genug qualifiziertes Personal und dieser Engpass ist die alles überragende Herausforderung. Oft sind die Firmen in Ihren Branchen führend und daher attraktiv für Jobsuchende. Die Betriebe sitzen meist in Kleinstädten oder sogar Dörfern, dieses schreckt oftmals gut ausgebildete Fachkräfte ab. Dazu kommt noch der Brain Drain.Im Kampf um junge Talente müssen sich die Familienunternehmen daher mit Arbeitszeitmodellen beschäftigen und mit Einsatz von Employer Branding und Retention Management und mit Hilfe eines betriebliches Versorgungswerks punkten.

Eine dauerhafte Bindung könnte zudem eine Beteiligung am Unternehmen herbei führen. Das allerdings ist eher selten der Fall und wird in der Praxis weniger angewandt. Zwar vertrauen mittlerweile sechs von zehn Familienunternehmen auf die Expertiesen externer Manager in der Geschäftsführung, in gut jedem fünften Unternehmen überlässt die Familie das operative Geschäft sogar vollständig Führungskräften von außen. Nur jedes zehnte Unternehmen in Deutschland überschreibt Top-Managern diverse Geschäftsanteile. Die Familien fürchten aber ein Identitätsverlust für das Unternehmen.

Doch der Fachkräftemangel ist nicht die einzige Herausforderung für Deutschlands Familienunternehmen. Zunehmend Sorge bereitet den Eigentümern auch der heftige Preiswettbewerb und vor allem die anhaltende Euroschuldenkrise. Zwar stehen die Familienunternehmen gut da, aber der Demographische Wandel macht auch vor Ihnen kein halt und die Suche nach einem geeigneten Nachfolger bleibt eine große Herausforderung, der sich ein Senior- Unternehmer früher oder später stellen muß. Sollte die Eurozone aber tatsächlich auseinanderbrechen, dürfte der absehbare Konjunkturschock jede Planung zunichte machen. Festzustellen bleibt gleichzeitig, das der Mittelstand in Deutschland für seine Mitarbeiter etwas tun muß, um nicht seine besten Führungskräfte an die großen Konzerne in den Städten verliert, dann scheuen Fachkäfte auch nicht die Provinz.

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