In der heutigen Zeit, wo das Thema der freiwilligen Fluktuation oft im Mittelpunkt steht, geht es meistens um die Frage ihrer Vermeidung. Das Unternehmen, dass das „abgebende“ ist, verliert einen wichtigen Know-How Träger, in dessen Qualifikation wurde möglicherweise umfangreich investiert. In diesem Unternehmen kann es zu Fachkräftemangel kommen. Im Vordergrund stehen dabei die Kosten der Einarbeitung neuer Personen, der Stellenbesetzung, größere Zeitverzögerungen in strategisch wichtigen Projekten und der Verlust von wichtigem Know-How. Als erhebliche Folgeschäden werden auch die sozialen Nebenwirkungen des Ausscheidens im Betrieb verbucht, sowie die folgende Verunsicherung bei den Kollegen oder Geschäftspartnern untereinander. Dies kann zu einem Schaden des Employer Brandings führen.
Gleichzeitig treten Unternehmen aber immer auch als Empfänger von mobilen Arbeitnehmern auf. Dieses wird von den einzelnen Unternehmen oftmals als Vorteil der Fluktuation gesehen. Eine wertvolle Sicht von außen und natürlich fremde Wissensbestände bringen die neuen Mitarbeiter für das Unternehmen mit. Frische Impulse angesichts der Betriebsblindheit bei altgedienten Mitarbeitern sind eine durchaus erwünschte Seite des Jobwechsels und der Einführung neuer Arbeitnehmer. Neue Mitarbeiter kommen aber nur zu dem Unternehmen, wenn Employer Branding und Retention Management stimmen.
Eine durchaus positive Bewertung sind die Folgen der Fluktuation gesamtwirtschaftlich gesehen, ganz anders als beim Blick auf die Unternehmen, denen Arbeitskräfte abhanden kommen. Der Unternehmer sieht auf den ersten Blick den Kompetenzverlust, aber aus einer weiter gefassten Perspektive sieht er dieses auch als wachstumsförderliche Mobilität, die der flexiblen Anpassung ändernder Märkte vorausgeht. Technische Innovationen und Wissensentwicklung wird dadurch ermöglicht. Die Wanderungsbewegung zwischen Jobs, Unternehmen und Regionen werden von Individuen weiterhin gefordert, um Erfahrungs- und Wissensbasis und damit ihre Marktgängigkeit zu erhöhen. Auswirkungen dieser Wanderungsbewegung können unter anderem Fachkräftemangel und Brain Drain sein.