In Deutschland sind die meisten Erwerbstätigen in mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Traditionell ist die deutsche Wirtschaft stark mittelständisch geprägt. Bei der Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen trägt der deutsche Mittelstand bundesweit die Hauptlast. Allerdings haben viele mittelständische Unternehmen im War-Of-Talents einen schweren Stand. Fachkräftemangel droht.
Laut der „Mittelstand in Deutschland“-Studie haben diese Unternehmen in Deutschland 53.000 offene Stellen mit Fach- und Führungskräften zu besetzen. Bei Ingenieuren zeigt sich der Personalengpass sehr gravierend. 7.000 Fachleute fehlen allein im Maschinenbau.
Das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften ist trotz anhaltender Masssenarbeitslosigkeit bereits ausgedünnt. Knapp wird speziell der Nachwuchs. Dieser Trend wird von der demographischen Entwicklung noch angeheizt. Das heißt, gut ein Viertel verfügbare Arbeitskräfte im Alter zwischen 30 und 45 Jahren wird es bis 2015 weniger geben, als 2006. 58 Prozent aller Beschäftigten waren bereits 2010 über 40.
Was für den Mittelstand noch hinzukommt, ist, dass er auf dem Arbeitsmarkt in direktem Wettbewerb mit den Konzernen steht, die attraktive Konditionen bieten und über zugkräftige Markenimages verfügen. Große Konzerne, wie zum Beispiel Siemens oder Vodafone, betreiben aktives Employer Branding. Infolgedessen wird dem Mittelstand teilweise der Talentnachschub abgegraben.
Aus diesem Grund ist es für den Mittelstand in Deutschland enorm wichtig, die Bedeutung von Employer Branding (Bildung einer Arbeitgebermarke) zu verinnerlichen und eventuell mit Hilfe eines betrieblichen Versorgungswerks den Kampf gegen Konzerne aufnehmen zu können, um Fachkräftebindung zu betreiben.