IG-Metall und Hessenmetall geben Schulabbrechern eine Chance

In Hessen brechen jährlich ca. 2.200 Jugendliche die Schule ab. Die Aussicht auf eine Ausbildung ist für diese Jugendlichen eher schlecht. Um die Schulabbrecher dennoch interessant für den Arbeitsmarkt zu machen, haben IG-Metall und Hessenmetall ein gemeinsames Projekt gegründet. Die hessische Metall und Elektrobranche ist besonders vom Fachkräftemangel befallen.

Besonders das Potenzial von Jugendlichen ohne Schulabschluss soll in einem gemeinsamen Projekt gefördert werden. Hintergrund für dieses Projekt ist, dass das Interesse von jugendlichen an handwerklichen Berufen im Laufe der Jahre deutlich gesunken ist. Qualifizierte Jugendliche interessieren sich eher für ein Studium als für einen Handwerksberuf. Dazu kommt noch der Demographische Wandel. 2025 werden die 15 bis 24 jährigen in Hessen lediglich nur noch 15% ausmachen werden. In der Metall- und Elektrobranche ist in Hessen fast jeder fünfter Job unbesetzt. Mit dem Projekt von IG-Metall und Hessenmetall soll dieser Tatsache entgegen gewirkt werden. Jugendliche ohne Schulabschluss sollen während einer sechs- bis zwölfmonatige „Coaching Phase“ an die Abläufe in einem Unternehmen gewöhnt werden. Dadurch sind die Jugendlichen keine Praktikanten, sondern gelt fast wie ein Arbeitnehmer. Sie erhalten ein richtiges Gehalt. Allerdings besteht nach der „Coaching Phase“ keine Übernahmepflicht für den Arbeitgeber. Betrieb und Betriebsrat entscheiden, wer einen Ausbildungsplatz erhält.

Die IG-Metall möchte bei dem bereits vorhandenen, akuten Fachkräftemangel nicht auch noch weitere Fachkräfte verlieren, nur weil diese in einem System nicht bestanden haben. Als Brückenbauer versteht sich dabei die Gewerkschaft zwischen diejenigen, die mit dem Schulsystem nicht zu gekommen sind, und den Unternehmen die Fachkräftebindung betreiben wollen. Die Empfehlung der Hessenmetall an seine Mitgliedsunternehmen ist, sich dieses Projekt zum Abbau von Fachkräftemangel zeitnah zu testen.

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